Freitag vor den Herbstferien: Heute begann der Tag mit dem gemeinsamen Michaeli-Lieder-Singen auf dem Unterstufenschulhof, ein lichtbringendes Ereignis, das hoffnungsfroh und glücklich macht. Die 140 hellen Kinderstimmen zusammen klingen zu hören ist für mich jedes Jahr erneut eine beglückende Einstimmung in die Michaelizeit. Ein „Michaelischwert“ wurde vorangetragen, Kerzen gehalten und freudig gesunden: Himmlisch im Streite, Michael, bleib mir zur Seite, meiner Seel‘, dass ich auf Erden tüchtig kann werden, Dunkles besiege durch meine Liebe. Für die vergangene Woche durften die Kinder Holzschwerter und Schilde mit in die Schule bringen und sich in der Pause damit vergnügen. Ansonsten lagern diese in der Waffenecke des Klassenraumes |
Mut und Geschicklichkeit brauchte es an den Parcours, die die PatenschülerInnen der 8. und 9. Klasse für die Unterstufe aufbauten und betreuten. Der mutige Anlauf und Sprung übers Feuer, ein Blindparcours auf dem Unterstufenschulhof, die wackelige Slagline zwischen zwei Birken gespannt, ein Barfußparcours rund um die Unterstufe, ein Geschicklichkeits- und Mutparcours in der Turnhalle, der Wettkampf auf dem Hahnenbalken auf der Fußballwiese und Treffsicherheit beim Dosenwerfen neben der Ogata: Alle Stationen laden ein und fordern heraus, sich mutig und geschickt den Anforderungen zu stellen. |
Fleißige Elternhände gestalteten und bestückten derweil für jede Klasse und für die Paten je eine Rittertafel. Die Tische in Schwertform gestellt, mit roten und blauen Tischdecken, brennenden Kerzen, Krügen, Efeu festlich geschmückt – das war ein ritterlicher Empfang im Klassenraum, wo von der Tafel her der Erzengel Michael neben Ritter Georg und dem Drachen als Bilder an die Sagen und Erzählungen rund um Michaeli erinnern. An Drachenblut-Saft, Schwert- und Drachenbrötchen und roten Trauben stärkten sich die mutigen Ritter. Es ist ein Fest für alle Sinne. Ein Dankeschön an alle HelferInnen und den Kindern für ihren Mut. |
„Wenn du aus dir verjagst die Sünd` und ihr Getümmel, so wirft Sankt Michael den Drachen aus dem Himmel.“ Angelus Silesius Das Bild des Erzengels Michael, der den Drachen besiegt, soll eine Hilfe für den Menschen sein, der mit den Mächten der Finsternis und der Zerstörung ringt. Der Herbst ist die Zeit im Jahreslauf, in der sich der Mensch diese Auseinandersetzung besonders zum Bewusstsein bringen kann. Irma Schiefner |