Wir kennen sie alle, die Ruhe des Winters. Manchmal lädt diese Ruhe nur dazu ein, es sich gemütlich zu machen und Tee zu trinken, manchmal aber auch, um in dieser Zeit geduldige und stille Arbeiten zu vollbringen.
Wir im “Fuchsbau” verbrachten in den letzten Wochen mehr Zeit als üblich drinnen. Um uns den Raum noch schöner zu gestalten, fand der Jahreszeitentisch seinen Platz bei uns im “Fuchsbau”: Er soll die Natur in unsere vier Wände holen und die Farben sowie die Stimmungen der Jahreszeiten aufgreifen.
Durch diesen besonders gestalteten Tisch werden den Kindern die Besonderheiten der Jahreszeiten noch begreiflicher gemacht.
In der Waldorfpädagogik ist die Gestaltung der Umgebung besonders wichtig, um anregend für die Kindern zu wirken. Obwohl das Aufstellen des Tisches, optisch gesehen, nur eine kleine Veränderung darstellte, wurden die Kinder von der Schneekönigin, die unseren Jahreszeitentisch schmückte, inspiriert selbst ins Tun zu kommen. Es wurden wunderschöne Feen und Elfen mit Blumen und bunten Gewändern, die den kommenden Frühling widerspiegelten, außerdem Figuren mit bunten Herbst-Gewändern und kleine Babys gefilzt.
Dabei war der Prozess nicht immer einfach, da er viel Geduld und Ruhe fordert. Die Kinder merkten schnell, wie viel Zeit in so einer Puppe steckt, und sie übten sich in Geduld. Die Ruhe, die von diesem Prozess ausggeht, schien immer mehr Kinder anzustecken und so saßen wir jeden Tag mit fast neun Kindern am Tisch. Direkt im Anschluss an das Mittagessen und die Hausaufgaben setzten sich viele Kinder sofort an den Tisch, um weiter zu filzen und ihre Zeit zum Durchatmen am Tag zu finden.
Bei diesem Angebot sind tolle Filzfiguren entstanden, die die Kinder mit nach Hause nehmen durften und die bestimmt noch ihren Platz auf unserem Jahreszeitentisch finden werden.
Viola Kauertz
Für die Ogata (Fuchsbau)