iN den Waldorfkindergärten und auch manchmal in den ersten Klassen der Waldorfschulen wird traditionell am ersten Adventswochenende das Adventsgärtlein gefeiert. Diese stimmungsvolle Feier möchte uns auf die Adventszeit einstimmen. Wir entzünden unser kleines Licht und tragen es dann in die dunkle Welt hinaus.
So traf sich am Samstagnachmittag vor dem 1. Advent die 1. Klasse zunächst zum gemeinsamen Beisammensein bei Plätzchen und Punsch im Klassenraum. Anschließend zogen die Kinder, mit ihren Familien, gruppenweise in den benachbarten Waldorfkindergarten Hollerbusch, wo die Adventsspirale für uns aufgebaut war…
“Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud`“ Hand in Hand gehen wir singend in den dunklen Raum, wo in der Mitte eine einzelne Kerze brennt. In einem großen Kreis um die Spirale findet jeder seinen Platz. Begleitet von Flötentönen und Gesang nimmt jedes Kind nacheinander seinen Apfel, in dem eine Kerze steckt, und geht den Weg durch die Spirale. In der Mitte entzündet es seinen Docht an der Flamme der großen Kerze und setzt den Apfel auf dem nächsten freien Stern auf der Spirale ab. Mit jedem Kind wird der Raum heller erleuchtet und auch die Augen der Kinder leuchten mehr und mehr. Brennen alle Kerzen, so ziehen wir wieder singend aus dem Saal, wo wir im Anschluss an den leckeren Äpfeln naschen und glücklich nach Hause gehen können.
Die Spirale ist in der Natur immer wieder zu finden, so z.B. in Muscheln, Schnecken und Spinnennetzen. Sie ist ein Symbol für unendliche Bewegung, sie führt nach innen und wieder hinaus und zeigt uns, dass wir jeden Tag eine neue Wahl haben, uns zu verändern und Licht in die Welt zu bringen.
Yvonne Wegerl, Klassenlehrerin der 1. Klasse