In der letzten Woche vor den Osterferien hatten wir unsere Abschlussfahrt. Es ging nach England, genauer gesagt nach Brighton, also an die Südküste Englands. Jetzt einige Wochen nach der Klassenfahrt, denke ich, ist es ein guter Zeitpunkt zu erzählen, was auf der Fahrt passiert ist und einige Gedanken von mir mitzuteilen.

Am Montagmorgen um 05:40 Uhr ging es los. Vollkommen verschlafen machten wir uns nach England auf. Leider kam es an der EU-Grenze zu stundenlangem Warten und erst spät erreichten wir Brighton. So spät, dass es gerade noch genug Zeit gab, die katastrophalen Zimmer mit für mich viel zu kurzen Betten anzugucken und schnell etwas zu essen beim nächsten Tesco zu holen. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Rundtour durch Brighton – mit einigen lustigen Fakten über die Stadt, bevor es in den Royal Pavillon ging. Die Tour war, wie ich denke, top gemacht und hatte einen gewissen Charme, da nicht nur klassisch englisches Wetter, was uns noch die ganze Reise verfolgte, herrschte, sondern unser Tourguide auch noch eine Paradebeispiel-Britin war. Der Royal Pavillon war mit Abstand das imposanteste Bauwerk in Brighton, er konnte dem Reiz der restlichen Stadt aber bei Weitem nicht das Wasser reichen.

Apropos Reiz der Stadt, am Nachmittag hatten wir Zeit die Stadt zu erkunden. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach London, wo wir zuerst eine kleine Tour bis zum Buckingham Palace und danach durch ganz London gingen.
Ich persönlich war in allen möglichen Ecken von London, wobei ich in Chinatown sehr lecker essen war und im Piccadilly Circus einen großartigen Harry-Potter-Laden gefunden habe.

Abends fuhren wir dann klatschnass wieder zurück, wo mich dann auch mein „Miniaturbett“ und damit meine Nackenschmerzen begrüßten.

Am letzten vollen Tag in Brighton ging es morgens nur zu einem Aussichtsturm und danach hatten wir wieder Zeit die Stadt weiter zu erkunden. Dort haben fast alle gemerkt, dass die Menschen auf der Insel doch schon deutlich anders als wir hier im Land der Bürokratie „ticken“.
Die Briten sind offener, interessierter und hilfsbereiter. Es gab Gespräche mit Leuten, die hier in Deutschland womöglich nicht entstanden wären. Bei Klassenkameraden gab es zum Beispiel ein Gespräch über Skaten, Selbstständigkeit und Immobilien auf einmal. Das für mich interessanteste Gespräch war mit einem Musiker aus Brighton, mit dem ich mich eine knappe halbe Stunde nur über Musik und die lokale Musikkultur unterhalten habe.


„Speaking of Musik“, ein Laden, den ich jedem Brighton-Besucher nur ans Herz legen kann, ist Resident-Music, ein Vinyl-Shop, der einfach die Vibes von der Stadt perfekt wiedergibt. Überall sind kleine, unabhängige Läden, die ihren eigenen Stil haben und so die Stadt zu einem Flickenteppich machen, der aber insgesamt perfekt zu den Leuten vor Ort passt.


Ein anderer Laden, in den ich mich auf den ersten Blick hin verliebt habe, war GAK, ein Mehrfamilienhaus voll mit allem, was man zum Musikmachen braucht. Ich könnte noch lange über die vielen Läden, Cafés und Restaurants erzählen, aber ich glaube, dass jeder es selbst sehen sollte. Ich werde definitiv nochmal nach Brighton fahren, vielleicht werde ich dann auch in einem für mich passenden Bett schlafen.

Einen kleinen Tipp habe ich noch: Auch die kleinen, weiter außen liegenden Bereiche der Stadt lohnen sich. Sie bieten, wie ich finde, den Charme von Brighton, den London einfach nicht geben kann.

Rasmus Bieker