In 80 Tagen um die Welt  – Wie die Schüler*innen der 8. Klasse in einer rasanten Reise über sich selbst hinauswachsen.

An einem Elternabend am 11. Januar begann die Reise der 8. Klasse. Mit Frau Tichter, Frau Lucio und Herrn Koniezko stimmten gleich drei Lehrkräfte die Eltern auf die kommende Theaterepoche ein. Mit von der Partie war die Theaterpädagogin Nermina Kukic, die erstmalig ein Klassenstück an der Rudolf Steiner Schule verantworten sollte. Bereits an diesem Abend konnte Frau Kukic die Elternschaft durch ihre mitreißende Präsentation und ihre fantasiereichen Darstellungspläne hinter sich versammeln. Gruppen für Kostüme, Bühnenbild, Schminken, Regieassistenz, Drucksachen und Verpflegung wurden gebildet und noch an diesem Abend begannen die Ideen von Frau Kukic in Konzepte, Einkaufslisten und Planungsskizzen zu reifen.

Nachdem die Schüler*innen ihre Rollen kannten, begann das mühsame Lernen der anspruchsvollen Dialoge. Mit rund 20 Szenen und 18 verschiedenen Spielorten, die sich sowohl in den Kostümen als auch den Kulissen wiederfinden sollten, sahen sich die Eltern einer besonderen Herausforderung gegenüber.
Dass Bühne und Fundus erst nach dem Klassenspiel der 12. Klasse zur Verfügung standen und während der Karnevalstage weder zur Probe noch zum Bühnenbau genutzt werden konnten, machte den Zeitplan nicht weniger sportlich. Selbst die umständliche Zugangsregelung zur Schule (aus versicherungstechnischen Gründen konnte nur eine Lehrkraft oder der Hausmeister die beteiligten Eltern außerhalb der Schulzeit ein- und auslassen) wurde durch das Engagement aller Beteiligten gemeistert.

Den ZuschauerInnen präsentierte sich am vergangenen Wochenende ein facettenreiches Spiel rund um den Erdball, der in einem leidenschaftlich vorgetragenen What-a-wonderfull-world-Evergreen sein Ende fand.
Gefasst in einem Flugpost-Umschlag reisten die Abenteurer Fog und Passepartout um die Erde, um vom versnobten Herrenclub in London, über Opiumhöhlen in Hong-Kong („Alles Kiffer ´ier!“) und banditenverseuchte Weiten Kaliforniens der ablaufenden Frist und einer existenzbedrohenden Wette hinterherzulaufen.
Es ist unmöglich, die Höhepunkte des Stücks zu benennen, denn jede Szene wurde mit Liebe zum Detail angelegt und von den DarstellerInnen mit Inbrunst ausgefüllt: der Auftritt der Zirkustruppe im Ballsaal eines Passagierdampfers oder die stürmische, chinesische See, in der sich die Reisenden ans Deck klammern mussten, um nicht über Bord zu gehen. Zusätzlich gab es noch den Elefantenritt durch den indischen Dschungel und die Befreiung der indischen Prinzessin von einem lodernden Scheiterhaufen. Jede der 20 Szenen und jeder der DarstellerInnen könnte hier aufgeführt werden.

Die Freude am Spiel zeigte sich im Funkeln der Augen. Kameradschaftlich und souverän wurden kleinere Fehler überspielt und blieben, durch ein heiteres Improvisationstalent, dem Zuschauenden verborgen.

Dieses Klassenspiel wird allen Beteiligten eine freudeschenkende Erinnerung bleiben. Ein anstrengender Weg, an dessen Ende Kinder stehen, die über sich hinausgewachsen sind.
Philipp Mathies
für die Elternschaft der Klasse 8

Applaus, Applaus! Vielen Dank für dieses großartige Theaterstück. Es war der Hammer!
Anmerkung der überaus beeindruckten Redaktion
😉