Am Dienstag, dem 24.4., einen Tag vor unserem Sponsorenlauf für Burundi, konnten wir Herrn Erzbischof Simon Ntamwana aus dem Bistum Gitega in Burundi und die Journalistin und Radiomoderatorin Frau Angela Krumpen aus Tönisvorst in unserer Aula begrüßen.

Sie wollten den Schülerinnen und Schülern ab der 7.Klasse über die Situation in Burundi berichten und die Versöhnungsarbeit des Bischofs vorstellen.

Damit die jüngeren Klassen 1 bis 6 auch auf den morgigen Sponsorenlauf eingestimmt würden, berichtete der Journalist Philipp Ziser von der Organisation burundikids e.V. eine Stunde vorher anschaulich über das Leben der Kinder in Burundi.

Als sich dann alle Klassen ab dem 7.Schuljahr in der Aula versammelt hatten, begrüßten die Schülerinnen und Schüler Bischof Simon und Frau Krumpen mit dem Lied „Sina mali, sina deni“ der burundischen Sängerin Khadja Nin auf Kisuaheli. Der Bischof war sichtlich erfreut. Was die Anwesenden – außer den Schüler/innen waren auch einige Eltern, Gäste und Kolleg/innen im Saal – dann zu hören bekamen, nahm jeden emotional gefangen. Frau Krumpen hatte ein Buch geschrieben über Bischof Simon und sein Versöhnungswerk mit dem Titel „Nur Versöhnung kann uns retten“. Daraus lasen sie und der Bischof einige Passagen vor. Dabei kamen Täter und Opfer des Bürgerkrieges in Burundi zu Wort. Das brutale und rasende Morden und Quälen von Menschen wurde den Zuhörern bis zur Schmerzgrenze vorgetragen ebenso wie die Überlegungen und Motive eines Täters, der selbst drei Menschen ermordet hatte.  Bischof Simon bringt in seinem Versöhnungswerk Täter und Opfer der Kämpfe zwischen Hutus und Tutsis zusammen und wirkt darauf hin, dass sich beide Seiten miteinander versöhnen. Ja, er verlangt sogar von den Opfern, dass sie den ersten Schritt auf die Täter hin machen, mit der Begründung, dass sie in der leichteren Position seien, denn sie seien frei und nicht schuldig, wie die Täter. Er selbst hat dem Mörder seines Vaters vergeben. Wie das vor sich gegangen war, las uns Bischof Simon aus dem Buch von Frau Krumpen selbst vor.

Bischof Simon hat sein Leben voll und ganz der Versöhnung und dem Frieden gewidmet und lässt sich auch nicht durch Morddrohungen und Attentate auf ihn zurückhalten. Die politische Situation in Burundi ist zurzeit perspektivlos: Burundi wird im Mai zu einer Diktatur werden, in der die Opposition rücksichtslos ausgeschaltet wird.

Worauf können die Menschen in Burundi hoffen? Frau Krumpen gab darauf mit Vaclav Havel eine Antwort: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Bischof Simon sagt zum Grund seiner Hoffnung: „Versöhnung geht immer. Oder es geht nie…Jeder Mensch hat eine tiefe Seele. In der Tiefe wohnt nur die Liebe. Jeder sehnt sich danach, die zu leben.“

Tief beeindruckt bedankten sich alle Anwesenden in der Aula durch langanhaltenden Applaus. Außer Blumen bekam Bischof Simon auch noch einen symbolischen Scheck über 1000 € überreicht, die die Schule seinem Versöhnungswerk spendet.

Eine besondere Überraschung war auch der Besuch eines ehemaligen Schülers, Maximilian Köster. Als seine Klasse 2011 den ersten Spendenlauf durchführte, kam er auf die Idee, das Geld den Menschen in Burudi zu spenden. Seine Schwester hatte dort ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und von der angespannten Lage dort berichtet. Schön, dass der Lauf an unserer Schule mittlerweile Tradition ist.

Pressemeldung: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/erzbischof-von-burundi-besucht-die-rudolf-steiner-schule-aid-1.7536566

Das Interview unserer Schülerinnen mit dem Erzbischof: https://youtu.be/64QjJ_sidVI